Jahreshauptversammlung 2019 mit umfangreicher Satzungsänderung und Umbenennung in "Ärztenetz Kreis Ahrweiler e.V."

von Dr. med Henning Jaeschke

Am 13. März 2019 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des ‚Ärztenetzes-Mittelahr e.V.‘ in der Aula des Marienhausklinikums in Bad Neuenahr statt. Das 2004 gegründete Ärztenetz ist eine Vereinigung von Ärztinnen und Ärzten im Bereich der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Verbandsgemeinden Grafschaft u. Altenahr und versteht sich als regionale Vertretung der Ärzteschaft.
Das Ziel des Vereins ist es, eine regionale Kooperationsstruktur aller Arztgruppen und Kliniken aufzubauen, um durch Förderung von Kommunikation, Kooperation und Kollegialität untereinander die vorhandenen Strukturen der ambulanten und stationären Medizin besser zu nutzen. Mittlerweile sind 152 Ärztinnen u. Ärzte Mitglied in dem Verein.

Der Vorsitzende des Ärztenetzes Dr. Michael Berbig begrüßte auf der gut besuchten Mitgliederversammlung besonders 20 neue Mitglieder. Seit der letzten Jahreshauptversammlung sind neu eingetreten:

Frau Dr. Elke Valerius, Herrn Dr. Jochen Beideck, Herrn Dr. Hartmut Pollmann, Herrn Dr. Eckerhard Louen, Frau Dr. Anette Korte, Herr Dr. Gerhard Seibert, Herr Dr. Raphael Dirk, Herr Dr. Jürgen Lenk, Frau Dr. Christiane Meinke, Herr Dr. Martin Holl, Frau Dr. Renate Schmich, Herr Dr. Hubert Schmich, Herr Dr. Horst Saul, Herr Dr. Herbert Wieland, Herr Dr. Manuel Schenke, Herr Dr. Berthold Schäfer, Frau Dr. Michaela Amberger, Herr u. Frau Dr. Kloft, Dr. Monschau.

In seinem Geschäftsbericht für das abgelaufene Vereinsjahr berichtete der Vorsitzende über die Vorstandstätigkeit, die laufenden Projekte und die durchgeführten Veranstaltungen u. Fortbildungen.
Insbesondere wurde – wie schon berichtet – in Zusammenarbeit mit der Marienhausholding im November der Zuschlag und Förderbescheid des Innovationsfonds für das Projekt:
„HandinHand – Hausarzt und Pflegeexperte HandinHand – ANP Center zur Zukunftssicherung der medizinischen Basisversorgung in der Region“ zugestellt.
In diesem Projekt sollen Hausärzte und Pflegeexperten Hand in Hand zur Zukunftssicherung der medizinischen Basisversorgung im ländlichen Raum


zusammenarbeiten. Dabei sollen die Hausärzte entlastet und potentiell überflüssige stationäre Krankenhausaufenthalte vermindert werden. Kern der Idee ist die Delegation ärztlicher Tätigkeiten an einen Pflegeexperten (Advanced Practice Nurse = APN).
Dieser APN agiert nur auf Überweisung durch, in Delegation von und in enger Abstimmung mit dem Hausarzt. Er nutzt dabei moderne technische Möglichkeiten und Kommunikationsmittel wie telemedizinische Anwendungen, Online-Video-Sprechstunden und Apps. Essentieller Bestandteil des Versorgungsmodells ist eine geschützte elektronische Daten-Transfer-Plattform. Nach dem auch die AOK und der Hausärzteverband ihre Zustimmung zu dem Projekt gegeben haben, ist der Projektleiter Prof. Dr. Lauven mit den intensiven und umfangreichen Detailplanungen beschäftigt. Der Förderzeitraum ist vom 01.07.2019 bis zum 30.06.2022. Ab dem 01.10.2019 sollen die ersten Patienten rekrutiert werden.

Pünktlich zur JHV wurde der Ärztenetz-Flyer mit den Namen und Adressen aller aktiven Mitglieder neu aufgelegt. Der Flyer wurde in einer Auflage von 15.000 Exemplaren gedruckt und ist eine werbefreie Informationsschrift für die Bevölkerung. Der Flyer wird wieder in den Praxen, Kliniken, Apotheken u. öffentlichen Einrichtungen ausgelegt.

In Zusammenarbeit mit der Bezirksärztekammer Koblenz und der KV-RLP hat das Ärztenetz am Mittwoch, den 12. September 2018 im Marienhausklinikum eine Informationsveranstaltung mit dem Thema Weiterbildung und Niederlassung durch geführt, die bei den Teilnehmern gut angekommen ist.

Im Vordergrund wird in den nächsten Jahren – so Dr.Berbig – weiter das Thema ‚Sicherstellung‘ stehen. Bis 2022/23 müssen in Rheinland-Pfalz fast die Hälfte aller Ärzte aus Altersgründen ersetzt werden und zur Zeit finden in RLP genauso wie im Bund nur noch 25% der Niedergelassenen einen Praxisnachfolger. Derzeit ist die Situation im Kreis im Vergleich zu anderen Regionen noch zufriedenstellend, aber die Probleme kommen und wachsen.
Daher sollte die Ärzteschaft jede Chance nutzen um junge Ärzte oder auch schon Medizinstudenten in unsere Region zu bekommen. Hilfreich ist da ganz sicher auch die Ernennung des Marienhausklinikums zum Lehrkrankenhaus der Uni Aachen. Dies ist ein ganz großer Erfolg für das Klinikum und die Region. So kommen junge angehende Ärzte in den Kreis Ahrweiler und der ein oder andere wird sicher in der Region bleiben.

Der Vorsitzende forderte von den Kollegen u. Kolleginnen auf  die jüngere Generation positiv zugehen. Abwarten bringt uns nicht weiter. Wenn zum Beispiel die kommende Ärztegeneration vermehrt im Angestelltenverhältnis arbeiten will, dann liegt es an derzeit tätigen Ärztegeneration, dies möglich zu machen und jetzt die Voraussetzungen dafür zu
Schaffen.

Nach Verlesen des Kassenberichtes von Schatzmeister Dr. Mostafa Rafat und des Kassenprüfberichtes wurde der Vorstand einstimmig entlastet.

Unter dem Tagesordnungspunkt 7 wurde dann eine umfangreiche Satzungsänderung einstimmig beschlossen.  
In den letzten Jahren hatte sich die Notwendigkeit gezeigt, das Gebiet des Ärztenetzes-
Mittelahr auf das ganze Kreisgebiet auszuweiten. Die vorhandenen Doppelstrukturen
wie die Kreisärzteschaft oder andere Ärztenetze im Kreis  haben sich als nicht mehr effektiv und sinnvoll erwiesen. Ein Verein mit eigener Satzung und Beitragsordnung kann im Kreis die Ärzte-Interessen deutlich besser vertreten und effektiver durchsetzen. Das Ärztenetz ist dabei auch bereit Aufgaben der früheren Kreisärzteschaft –falls von der Kammer gewollt- zu übernehmen. Primär versteht sich das Ärztenetz weiter als regionale
Interessenvertretung der Ärzteschaft im Kreis Ahrweiler.
Die Umbenennung in ‚Ärztenetz Kreis Ahrweiler e.V.‘ und die anderen Satzungsänderungen erfolgten mit großer Mehrheit/einstimmig. So sind jetzt die selbstständigen und angestellten Ärzte alle gleichberechtigte Mitglieder und der Verein ist berechtigt zur Umsetzung von Vereinszielen eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder eine Genossenschaft zu gründen.

Im weiteren Verlauf der JHV stellten sich die neuen Mitglieder der Versammlung persönlich vor und die derzeitigen Projekte wurden vorgestellt.

Zum Abschluss der Versammlung dankte Dr. Berbig nochmals allen für ihr Engagement
für das Ärztenetz und erinnerte an die Einladung zum traditionellen ‚Sommerfest mit Partnern‘ im Winzerhof Körtgen in Ahrweiler im Juni dieses Jahres.

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